Sonntag, 25. September 2011

times goes fast

wao, ich bin schon 23 Tage in 上海(Shanghai), die Zeit rennt! Ein guter Grund mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben. Eigentlich wollte ich ja letzte Woche schon was geschrieben haben, aber es ist dann doch immer was dazwischen gekommen. Da aber auch schon ein wenig Alltag eingekehrt ist, ist auch nicht alles spannend, ich werde mal versuchen ein wenig meinen Alltag zu beschreiben und dann von den Höhepunkten der letzten Zeit zu  berichten.

Da es für mich nur 3 technische Fächer, die auf englisch unterrichtet werden und mich interessieren, gehe ich jetzt 5 Mal pro Woche zum Sprachkurs. Damit ist meine Woche dann doch ziemlich voll und ich hab weniger Freizeit als ich geplant hatte, vor allem da man um zur Sprachschule zu kommen mehr als eine Stunde pro Weg einplanen muss.

Zum Glück haben wir vom 1.-7.10. frei; dachte ich auf jeden Fall bis gestern. Aber in China sind die Sachen dann doch manchmal anders. Meine Vorlesung, die ja eh schon am Sonntag ist, findet jetzt nächste Woche Samstag und Sonntag, also am chinesischen Nationalfeiertag statt. Naja da will ich doch hoffen, dass wir dann am Montag noch einen Zug nach Peking bekommen und dann wenigstens noch ein wenig vom Land zu sehen und die Woche Ferien sinnvoll zu nutzen. Aber ganz sicher ist das leider auch noch nicht, da halt alle Chinesen frei haben und damit viele Chinesen auch in in Zügen unterwegs sind und es darum nicht unbedingt einfach ist einen Platz zu bekommen. Ich werde berichten.

Fangen wir mal mit einigen touristischen Highlights an: Yu-Garten, angeblich einer der schönsten chinesischen Gärten Chinas, auf jeden Fall ein sehr schöner, mir fehlt ja noch der Vergleich, mitten im Herzen von Shanghai. Wären nicht so viele Touristengruppen zur gleichen Zeit dort gewesen, wäre es bestimmt noch entspannter gewesen. Aber auch so war es sehr schön aus einem hektischen Touristen-Einkaufszentrum in einen Park mit vielen kleinen Sitzecken, Teichen und kleinen Hallen zu gehen, um ein wenig ruhe zu genießen.

Nach alten traditionellen Gärten mussten dann natürlich erstmal das Kontrastprogramm ran, also auf zu den beiden höchsten Gebäuden von Shanghai (das 4. und 11. höchste der Welt), das Shanghai World Financial Center und der Jin Mao Tower. Während das World Financial Center ein Moderner Glaspalast ist, ist dar Jin Mao Tower architektonisch interessanter und meiner Meinung nach auch schöner. Ich hab schon die ein oder anderen Fotos hochgeladen, habe aber noch ein paar technische Schwierigkeiten, aber ich hoffe das man sich die dann auch mal bald angucken kann.

Da Freitags bei mir der einzige Tag ist, an dem ich am nächsten Tag ausschlafen kann, ist dass Grund genug diesen Abend zum feiern zu nutzen. Dieses mal ohne frei Saufen, aber dafür hörte sich der Ort interessant an. Es ging in den Shelter, also einen Bombenbunker unter einem Wohnhaus. Die Lokation war schon interessant an zugucken, leider alles ein wenig versifft, sehr minimalistisch und dunkel. Aber wir haben gut getanzt und hatten unseren Spaß.

Gestern waren wir noch philippinisch Essen und da ich ja heute morgen wieder zur Vorlesung musste, ging es dann auch wieder nach Hause, ich werde mich dann doch mal nach einer anderen Unterkunft um gucken müssen. Der Weg aus der Stadt dauert einfach zu lange...

So ich werde mich dann noch mal um die Fotos kümmern damit ihr auch noch mal ein wenig mehr zu sehen bekommt... In diesem Sinne 再见

Montag, 19. September 2011

Hausaufgaben

Auf die Gefahr hin das alle lachen, dies sind meine Hausaufgaben für Chinesisch....
Hausaufgaben Chinesisch
Ich glaube leider das meine Handschrift ähnlich schlecht ist, wie bei lateinischen Buchstaben ;(

demnächst wieder mehr, versprochen...
Ich auf meinem Fahrrad für faule Menschen

Samstag, 10. September 2011

Wochenbilanz

Die erste Woche in Shanghai ist schon um. Da bietet es sich doch an mal eine kleine Wochenbilanz zu ziehen. Seit Montag habe ich einige Vorlesungen besucht, natürlich nur welche die angeblich auf Englisch waren, einige davon waren richtig gut. Heute Morgen bin ich extra um 7 Uhr aufgestanden um dann in einer Vorlesung zu sitzen, die angeblich auf Englisch sein sollte und wo wir, ein andere Deutscher und ich am Anfang der Vorlesung gefragt wurden ob wir den Chinesisch könnten, was wir verneinen mussten, um dann trotzdem eine Vorlesung zu erleben, die komplett auf Chinesisch war. Tja mal gucken der Professor hat uns versprochen ab nächste Woche auch auf Englisch zu unterrichten, gucken wir mal.

Die Sprachkurse, auf die ich schon ziemlich gespannt bin fangen erst nächste Woche an. Ich werde natürlich wieder mit einen Anfängerkurs anfangen, bekomme aber immerhin 8 Stunden Unterricht die Woche. Mal gucken was da in einem Jahr bei raus kommt, aber alleine dadurch, dass um einem herum die ganze Zeit Chinesisch gesprochen wird bekommt man schon einiges mit und lernt schon mal hier oder da das ein oder andere Wort.

Obwohl unser Campus doch recht weit außerhalb von Shanghai liegt und ich mindestens zwei mal pro Woche in die Stadt zum Sprachkurs muss (ca. 1,5 Stunden fahrt), hab ich jetzt erstmal das Wohnheim für ein Semester bezahlt und werde auf jeden Fall die nächsten 2-3 Monate hier bleiben, mich aber in der Zeit auch schon mal für ein neues Apartment um hören. Denn auf die Dauer ist es hier ein wenig zu ruhig. Es gibt angeblich ca. 40000 Studenten hier auf dem Campus, aber nur 1 Kneipe in der nähe und ab 10 Uhr abends ist selbst am Wochenende der Hund begraben. Aber vielleicht haben wir die richtigen Orte auch noch nicht gefunden.

Wo ich gerade schon mal dabei bin, beschreibe ich doch mal ein bisschen meine Wohnsituation und mein Umfeld. Der Minhang Campus der Shanghai JiaoTong Universität ist ungefähr so groß wie das Tempelhofer Flugfeld, mal sagen, und der Großteil der Studenten Wohnt auch hier auf dem Campus. Die Uni hat noch 2 oder 3 weitere Campi, aber die sind deutlich kleiner. Wir, dass heißt wir Ausländischen Studenten, wohnen gemeinsam im "Foreigner Student building", viele Franzosen, Deutsche, Taiwaner, Nord- und Südkoreaner, Japaner, Amerikaner, Tschechen  und wahrscheinlich noch vieles mehr. Ich teile mir mein Zimmer mit einem Franzosen, der Informatik studiert und neben sehr gutem Japanisch auch verdammt gut Chinesisch spricht, was das ein oder andere Mal ganz praktisch ist. Aber auch sonst verstehen wir uns gut. Die Zimmer sind mit allem ausgestattet was man so braucht, Strom, Klimaanlage, Fernseher, Internet, WC, Dusche usw. Jeder von uns hat ein eigenes Bett, Schrank und Schreibtisch. Könnte alles ein wenig neuer und sauberer sein, aber schon voll in Ordnung, wenn die Lage nicht wäre.

Ich vor dem Haupteingang der Uni
Um sich auf dem Campus fort zu bewegen bietet es sich an ein Fahrrad zu kaufen, oder so wie ich das gemacht habe, einen kleinen elektrischen Roller ;) Meiner hat zwei autobatteriegroße Akkus, die man dann abends mit ins Zimmer nehmen kann, um sie bei bedarf aufzuladen. Sowohl die Fahrräder als auch mein Roller sind natürlich made in China, also alles recht einfach und ein wenig klapprig. Foto hab ich gerade nicht zur Hand, kommt aber dann beim nächsten Mail.

Die Chinesen hier auf dem Campus sind eigentlich total nett nur trauen oder können viele kaum bis kein Englisch. Jeder ausländische Student bekommt einen chinesisch Buddy, dass ist dann ein Student der einen vom Flughafen abholt, wenn man das möchte, oder aber bei allen möglichen anderen Problemen im Alltag hilft. Meiner nennt sich Jerry und ist total nett und hat mir schon den Campus gezeigt und mir beim Rollerkauf zur Seite gestanden.

Mein Chinesischer Buddy
Da ich am Donnerstag keine Vorlesung hatte, hab ich mich zusammen mit einem schweizer Austauschstudenten auf den Weg zur ehemaligen Französischen Konzession gemacht. Dort haben wir dann in Touristenmanier die Stadt ein wenig erkundet. Dort stehen einige sehr schön renovierte Lilong bzw. Shikumen Häuser und die Franzosen haben viele Pappeln angepflanzt, die jetzt schön Schatten spenden. 

Shikumen Open House Museum

Flanieren unter Pappeln

Karl Marx und Friedrich Engels im Fuxing Park

Ruijing Guesthouse

Smog in Shanghai
Am Freitag Nachmittag haben wir nach einen langen Pudong Spaziergang uns mal ein wenig dem Nachtleben zugewandt. Erst waren wir in einem total schönen Kaffe mit Garten, wo hauptsächlich Ausländer bei deutschen Preisen ihre Getränke genossen haben um dann ins Phebe zu gehen. Die Musik war hauptsächlich tanzbar aber die Preise sind der Hammer, 100 RMB für "Open Bar" heißt frei Saufen für etwas mehr als 10 €!!!! Demnach konnten wir es dort auch gut bis zum Schluss aushalten um dann für ca. 45 min Taxifahren nochmal ca. 10 € zu bezahlen. Ein durchaus gelungener Abend.

Heute Abend geht es evtl. noch auf das Shanghai Tourism Festival, aber mal gucken wer noch so Lust hat.

Montag, 5. September 2011

Sicher angekommen

Die Anreise nach Shanghai hat sich als recht Problemlos herausgestellt. Nachdem ich mit Karl, einem anderen Deutschen der auch an von der TU kommt und auch hier studieren wird noch einen Kaffee in Frankfurt getrunken hat, ging es für uns beide auf den Weg nach Shanghai. Während Karl den direkten Weg genommen hat, bin ich erstmal nach Dubai geflogen, um dort nach einem dreistündigen Aufenthalt weiter zum Ziel zu fliegen.

Am Shanghai Pudong Flughafen angekommen ging es problemlos durch die Einwanderung um mich dann in die weltweit einzige kommerzielle Transrapit Strecke zu setzen, eigentlich zwar ein kleiner Umweg, aber wer will nicht mal 430 km/h fahren ;)


Nach ca. 10 min war der Spaß aber auch schon vorbei und das Verkehrsmittel der Wahl war dann doch das Taxi, da ich schon ein wenig müde war und der Weg mit dem ÖPNV 3 mal so lange gedauert hätte.

Der Taxifahrer konnte natürlich nur Chinesisch, aber da ich zum Glück einen Zettel mit der chinesischen Adresse dabei hatte war das auch kein Problem.

Angekommen an meiner Unterkunft habe ich dann zwei Frauen getroffen die wie es sich zeigte für das Studentenwohnheim zuständig waren. Die konnten zwar auch nur Chinesisch, was etwas komisch ist, da in diesem Gebäude hauptsächlich Ausländer sind, aber mit nonverbaler Kommunikation konnte dann alles weiter geklärt werden. Ich bin jetzt offiziell registriert und habe 30 Tage Zeit mich um meine mich um meine Aufenthaltserlaubnis für 1 Jahr zu kümmern.
 
Am Abend sind wir dann noch in die Stadt gefahren um uns die Skyline von Shanghai bei Nacht anzugucken, leider hatte ich keine Kamera mit und kann euch keine Fotos zeigen, aber ich werde da bestimmt noch mal wieder hinkommen.

Samstag wurde dann erstmal ausgeschlafen um sich dann im Nachmittag auf zum Supermarkt zu machen, um erstmal das Nötigste einzukaufen. Für alle SZIGET Mitreisenden auch gibt es einen Auchan ;), da fühlt man sich doch fast wieder zu Hause. Am Abend wurde nach langen suchen eine Bar gefunden, wo es dann ein frisch gezapftes Bier gab.

Der Sonntag war dann voll mit Willkommens- (um 8:00 Uhr!!!) und Einführungsveranstaltung. Das Willkommen war für alle Neuankömmlinge an der SJTU, was auch nett war sich anzugucken, da es eine kleine Militärparade gab und alle möglichen wichtigen Leute eine Rede gehalten haben um die Studenten auf fleißiges lernen einzustellen, das Gleiche galt auch für die Einführungsveranstaltung für Oversee Studenten, aber leider war beides nur in Chinesisch, was gerade bei letzterem echt schade war. Aber alles nur noch mehr Motivation sich fleißig ans Chinesisch lernen zu machen.

Heute ging es dann weiter mit Organisation, jedenfalls den halben Tag. Danach haben wir uns dann noch einen weiteren kleinen Teil von Shanghai angeguckt. Leider weiß ich noch nicht ganz genau wo wir waren, aber es war in der nähe von einen weiteren Campus der SJTU und es waren nur große Einkaufszentren und Hochhäuser zu sehen, aber alles sehr neu und luxuriös. Hier konnte man den Boom von Shanghai richtig fühlen.

Insgesamt kann man sagen, dass ich auf jeden Fall gut angekommen bin und viele nette Mitstreiter gefunden habe. Leider überfordert ein das ganze hier doch ein wenig und ich komm hier nicht zu viel. Ich hab es immer noch nicht geschafft meine Sachen richtig auszuräumen, da ich den ganzen Tag unterwegs bin um irgendetwas zu organisieren. Ich bin jeden Abend richtig fertig, da man so viele neue Eindrücke in sich aufnehmen muss. Aber ich habe total viel Spaß und habe bis jetzt jeden Tag genossen...