Samstag, 10. September 2011

Wochenbilanz

Die erste Woche in Shanghai ist schon um. Da bietet es sich doch an mal eine kleine Wochenbilanz zu ziehen. Seit Montag habe ich einige Vorlesungen besucht, natürlich nur welche die angeblich auf Englisch waren, einige davon waren richtig gut. Heute Morgen bin ich extra um 7 Uhr aufgestanden um dann in einer Vorlesung zu sitzen, die angeblich auf Englisch sein sollte und wo wir, ein andere Deutscher und ich am Anfang der Vorlesung gefragt wurden ob wir den Chinesisch könnten, was wir verneinen mussten, um dann trotzdem eine Vorlesung zu erleben, die komplett auf Chinesisch war. Tja mal gucken der Professor hat uns versprochen ab nächste Woche auch auf Englisch zu unterrichten, gucken wir mal.

Die Sprachkurse, auf die ich schon ziemlich gespannt bin fangen erst nächste Woche an. Ich werde natürlich wieder mit einen Anfängerkurs anfangen, bekomme aber immerhin 8 Stunden Unterricht die Woche. Mal gucken was da in einem Jahr bei raus kommt, aber alleine dadurch, dass um einem herum die ganze Zeit Chinesisch gesprochen wird bekommt man schon einiges mit und lernt schon mal hier oder da das ein oder andere Wort.

Obwohl unser Campus doch recht weit außerhalb von Shanghai liegt und ich mindestens zwei mal pro Woche in die Stadt zum Sprachkurs muss (ca. 1,5 Stunden fahrt), hab ich jetzt erstmal das Wohnheim für ein Semester bezahlt und werde auf jeden Fall die nächsten 2-3 Monate hier bleiben, mich aber in der Zeit auch schon mal für ein neues Apartment um hören. Denn auf die Dauer ist es hier ein wenig zu ruhig. Es gibt angeblich ca. 40000 Studenten hier auf dem Campus, aber nur 1 Kneipe in der nähe und ab 10 Uhr abends ist selbst am Wochenende der Hund begraben. Aber vielleicht haben wir die richtigen Orte auch noch nicht gefunden.

Wo ich gerade schon mal dabei bin, beschreibe ich doch mal ein bisschen meine Wohnsituation und mein Umfeld. Der Minhang Campus der Shanghai JiaoTong Universität ist ungefähr so groß wie das Tempelhofer Flugfeld, mal sagen, und der Großteil der Studenten Wohnt auch hier auf dem Campus. Die Uni hat noch 2 oder 3 weitere Campi, aber die sind deutlich kleiner. Wir, dass heißt wir Ausländischen Studenten, wohnen gemeinsam im "Foreigner Student building", viele Franzosen, Deutsche, Taiwaner, Nord- und Südkoreaner, Japaner, Amerikaner, Tschechen  und wahrscheinlich noch vieles mehr. Ich teile mir mein Zimmer mit einem Franzosen, der Informatik studiert und neben sehr gutem Japanisch auch verdammt gut Chinesisch spricht, was das ein oder andere Mal ganz praktisch ist. Aber auch sonst verstehen wir uns gut. Die Zimmer sind mit allem ausgestattet was man so braucht, Strom, Klimaanlage, Fernseher, Internet, WC, Dusche usw. Jeder von uns hat ein eigenes Bett, Schrank und Schreibtisch. Könnte alles ein wenig neuer und sauberer sein, aber schon voll in Ordnung, wenn die Lage nicht wäre.

Ich vor dem Haupteingang der Uni
Um sich auf dem Campus fort zu bewegen bietet es sich an ein Fahrrad zu kaufen, oder so wie ich das gemacht habe, einen kleinen elektrischen Roller ;) Meiner hat zwei autobatteriegroße Akkus, die man dann abends mit ins Zimmer nehmen kann, um sie bei bedarf aufzuladen. Sowohl die Fahrräder als auch mein Roller sind natürlich made in China, also alles recht einfach und ein wenig klapprig. Foto hab ich gerade nicht zur Hand, kommt aber dann beim nächsten Mail.

Die Chinesen hier auf dem Campus sind eigentlich total nett nur trauen oder können viele kaum bis kein Englisch. Jeder ausländische Student bekommt einen chinesisch Buddy, dass ist dann ein Student der einen vom Flughafen abholt, wenn man das möchte, oder aber bei allen möglichen anderen Problemen im Alltag hilft. Meiner nennt sich Jerry und ist total nett und hat mir schon den Campus gezeigt und mir beim Rollerkauf zur Seite gestanden.

Mein Chinesischer Buddy
Da ich am Donnerstag keine Vorlesung hatte, hab ich mich zusammen mit einem schweizer Austauschstudenten auf den Weg zur ehemaligen Französischen Konzession gemacht. Dort haben wir dann in Touristenmanier die Stadt ein wenig erkundet. Dort stehen einige sehr schön renovierte Lilong bzw. Shikumen Häuser und die Franzosen haben viele Pappeln angepflanzt, die jetzt schön Schatten spenden. 

Shikumen Open House Museum

Flanieren unter Pappeln

Karl Marx und Friedrich Engels im Fuxing Park

Ruijing Guesthouse

Smog in Shanghai
Am Freitag Nachmittag haben wir nach einen langen Pudong Spaziergang uns mal ein wenig dem Nachtleben zugewandt. Erst waren wir in einem total schönen Kaffe mit Garten, wo hauptsächlich Ausländer bei deutschen Preisen ihre Getränke genossen haben um dann ins Phebe zu gehen. Die Musik war hauptsächlich tanzbar aber die Preise sind der Hammer, 100 RMB für "Open Bar" heißt frei Saufen für etwas mehr als 10 €!!!! Demnach konnten wir es dort auch gut bis zum Schluss aushalten um dann für ca. 45 min Taxifahren nochmal ca. 10 € zu bezahlen. Ein durchaus gelungener Abend.

Heute Abend geht es evtl. noch auf das Shanghai Tourism Festival, aber mal gucken wer noch so Lust hat.

3 Kommentare:

  1. Hi Mucki,

    schön, dass wir deine Erlebnisse hier wieder mitbekommt.... das hört sich ja schonmal alles sehr gut an!! Und so schlimm ist die abgelegene Lage des Wohnheims nicht, wenn man so günstig Taxi fahren kann!!
    Hier gibt es nicht soviel Neues. Die großen Neuigkeiten habe ich dir ja schon vor deiner Abreise mitgeteilt. ;-)) Planungen laufen! Aber bis dahin ist ja noch Zeit!!

    Grüßle Jessi

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  2. Das macht ja alles einen sehr guten Eindruck! Ich will auch so einen Elektroroller :)

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  3. da ihr Nerds
    http://vimeo.com/28781718

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